Können O-Ringe in nicht kreisförmigen Nutprofilen verwendet werden? Was ist zu beachten beim Nut-Design?

Können O-Ringe in rechteckigen oder nicht kreisförmigen Nutprofilen verwendet werden?

Diese Frage wird uns regelmäßig gestellt, und die Antwort ist ein klares „Ja“! Aber es gibt bestimmte Richtlinien, auf die geachtet werden sollte.

Wenn ein O-Ring verwendet wird, ist das Entscheidenste beim Design die Ecke bzw. der kleinste Radius. Der Innenradius sollte mindestens das Dreifache des Querschnittsdurchmessers des O-Rings betragen. Der sechsfache Radius wäre sogar noch besser. Es ist wichtig, eine Überbeanspruchung des O-Rings um die Biegung herum zu vermeiden sowie die Entstehung einer Eckfalte, da diese die Wahrscheinlichkeit von einer Leckage/Reduzierung der EMV Abschirmung erhöhen würde. Wenn der Radius aber auf das Sechsfache des Querschnitts ausgelegt wird, wird die Biegespannung minimiert und die Lebensdauer verlängert.

Ideale Konstruktion: r > 6 x W,

aber nicht weniger als r > 3 x W

Um Installationsschwierigkeiten aufgrund von Dehnung oder Überkomprimierung der Dichtung zu minimieren, sollte der Mittellinienumfang der Nut mit der gestreckten Länge des O-Rings übereinstimmen.  

Im Bezug auf das Querschnittsprofil des O-Rings gibt es drei mechanische Ursachen die zum Versagen der Dichtung führen können:

 1. Überkomprimierung der Dichtung und damit verbundene Schäden

Problem: Dichtung zu hoch für minimale Nuttiefe (Durchbiegung über die Elastizitätsgrenze hinaus). Führt zu einer Beschädigung oder einem Bruch der Dichtung.

 

 

Lösung: Vermeidung der Überkomrimierung durch einen kleineren maximalen Dichtungsdurchmesser und/oder tieferer minimaler Nuttiefe

2. Überfüllung der Nut, die die Dichtung zerstören kann

Problem: Die minimale Nutabmessung kann den maximalen Dichtungsdurchmesser nicht aufnehmen, was zu Dichtungsschäden führt

 

Lösung: Überfüllung der Nut vermeiden mit kleinerem maximalen Dichtungsdurchmesser und/oder größerer minimaler Nuttiefe und/oder -breite

3. Unterkomprimierung der Dichtung und damit Versagen der Dichtungsfunktion

Problem: Die Dichtung wird nicht um die empfohlenen mindestens 10% komprimiert. Die kombinierten Auswirkungen von Toleranzen, Durchbiegung des Deckels und mangelnder Konformität können im Laufe der Zeit zum vollständigen Verlust des Kontakts zwischen Deckel und Dichtung und in der Folge zum Versagen der Dichtung führen.

Lösung: Vermeidung von Unterkomprimierung durch größeren minimalen Dichtungsdurchmesser und/oder geringere maximale Nuttiefe

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Auswahl der geeigneten Dichtungsgröße und des geeigneten Dichtungsmaterials sowie in der sorgfältigen Auslegung der entsprechenden Nut.

EMV Dichtungen sind in nahezu jedem Material erhältlich und werden für jede Anwendung in optimaler Größe und Konfiguration konstruiert.

Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem Nut-Design oder einer kundenspezifischen Dichtung.

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